Leben und Schaffen Jugend und erste Ehe. Colette wuchs als jüngstes von vier Halbgeschwistern und Geschwistern in dem oben genannten Dorf der Bourgogne. Colette: Mitsou (Buchtipp) Sidonie-Gabrielle Colette: Mitsou (Roman) Kritik: 'Mitsou' ist ein wunderbar leichter, virtuoser Liebesroman von Colette, sensibel, impressionistisch, zwischen Ironie, Heiterkeit und Melancholie wechselnd. Colette: Mitsou Inhalt: Die 24-jährige Revuetänzerin Mitsou begegnet 1917 in Paris einem Leutnant auf Fronturlaub. Bevor sie sich wiedersehen, muss Robert wieder in den Krieg, aber die beiden wechseln immer verliebtere Briefe. Als Robert endlich wieder nach Paris kommt und Mitsou erstmals bekleidet sieht, merkt er, dass er diese Frau weder liebt noch begehrt. Sie schlafen zwar miteinander, doch dann verabschiedet Robert sich in einem Brief von Mitsou, und sie begreift, dass auf die eine Liebesnacht keine weitere folgen wird. Originalausgabe: 1919 Mitsou ou Comment l'esprit vient aux filles Mitsou Übersetzung: Alexandra Auer Paul Zsolnay Verlag, Wien 1986, Band 65, München 2007, 105 Seiten Colette: Mitsou Inhaltsangabe: Paris im Mai des. Das Theater Empyrée-Montmartre hat für die große Frühjahrsrevue 'Ça Gaza' achtzehn junge Mädchen engagiert, dazu einen Komparsen, der 'etwas schwach auf der Lunge ist', und einen achtzigjährigen Tragöden für die unentbehrlichen Rollen des Père de la Victoire, des Grognard de Raffet und des General Joffre. Colette München(Seite 7) So beginnt ihren Roman 'Mitsou'. Als Star der Revue verfügt die vierundzwanzigjährige Mitsou über eine eigene Garderobe. Plötzlich stürzt das Revuegirl Petite Chose herein und bittet Mitsou, zwei fesche Leutnants zu verstecken, denn sie befürchtet, mit ihnen entdeckt und dann entlassen zu werden. Die beiden jungen Männer – der eine in blauer, der andere in beiger Uniform, beide auf Fronturlaub in Paris – stellen sich in den Wandschrank. Obwohl sie ihr zusehen, legt Mitsou ungeniert ihren Kimono ab und zieht sich für ihren Auftritt an. Der blaue Leutnant kommt heraus, um ihr den Strumpfgürtel zuzuhaken und betrachtet dabei ihren schönen nackten Rücken. Ein paar Tage später lässt Mitsou sich von Petite Chose die Feldpostadresse des blauen Leutnants geben und schreibt ihm, obwohl sie sich seit drei Jahren von Pierre aushalten lässt, einem eleganten Herrn um die fünfzig. Der Direktor von zwei Aktiengesellschaften gab ihr auch den Namen Mitsou, den er aus den Anfangsbuchstaben der zwei Aktiengesellschaften bildete, deren Direktor er ist: 'Minoteries Italo-Tarbaises' und 'Scieries Orléanaises Unifiées'. Endlich kommt Robert – so heißt der blaue Leutnant – wieder nach Paris, wenn auch nur für achtundvierzig Stunden. Beim Wiedersehen sind sowohl Mitsou als auch Robert verlegen. Bekleidet sieht der blaue Leutnant den Revuestar zum ersten Mal. Mitsou ist hübsch, und Robert stellt sich vor, dass die Frau seines Lebens ihr einmal ähneln wird, doch zugleich begreift er, dass er sich während des Briefwechsels in ein Phantom verliebte. MünchenEnttäuscht stellt er fest, dass er sie nicht einmal begehrt. Dennoch lädt er Mitsou ins Restaurant Lavoie ein. Das Gespräch flaut immer mehr ab und beschränkt sich schließlich auf einige Ausrufe, Händedrücke und verschwörerische Blicke; doch ihr Gelächter verbirgt die Dürftigkeit des Dialogs. An den Nachbartischen beneidet man das Liebespaar, das sich so gut zu unterhalten scheint. In Wirklichkeit jedoch beginnt Robert trotz der Wirkung des Champagners und des guten Essens zu verzweifeln. Er hat Mitsous Beine zwischen seine Stiefel genommen, und sie duldet den rauen Druck seiner Reiterknie. Trotzdem begehrt er sie noch immer nicht. Er möchte eigentlich gar nichts – oder nur eines: fortgehen, fortgehen, fortgehen [.] Mitsou nimmt so wenig Platz in seinen Wünschen ein, dass er darüber erschrickt. (Seite 75) Nach dem Essen bringt der blaue Leutnant Mitsou zum Theater Empyrée-Montmartre, aber er lässt sich nicht überreden, die Vorstellung anzuschauen oder in der Garderobe auf Mitsou zu warten. Immerhin holt er sie zwei Stunden später ab und bringt sie nach Hause. Als er nach einem Bad nackt zu ihr ins Bett schlüpft, findet er das wohltuend, weil er glatte, kühle Bettwäsche an der Front tausendmal entbehrte. Ohne Umstände schlafen die beiden miteinander. Einige Stunden später wacht Mitsou auf. Zärtlich betrachtet sie den Schlafenden. Pierre wird sie wohl noch nichts sagen, sondern es Robert überlassen, was aus ihrer Beziehung wird. Auf jeden Fall wäre sie bereit, für den blauen Leutnant auf das von Pierre bezahlte Apartment zu verzichten und ein möbliertes Zimmer zu mieten, das sie sich von ihrer Gage leisten könnte.
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May 2019
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